Memo-Blog

Human Ressource: Konzentration – die Kraftquelle im Alltag.

 Konzentration ist eine der wichtigsten menschlichen Ressourcen. Genauer gesagt ist Konzentration die Fähigkeit, uns auf neue Situationen einzustellen, unsere Gedanken zu erneuern, um angemessen auf Veränderungen eingehen zu können. Und im Alltag müssen wir uns immer wieder neu auf Wesentliches konzentrieren und unsere Aufmerksamkeit dorthin lenken, wo wir sie gerade brauchen. Konzentration hilft uns, uns in der Gegenwart wohlzufühlen.

Wenn Müdigkeit und Langeweile unseren Geist durchziehen, wir in Gedanken ständig abschweifen oder von Unruhe ergriffen werden, sobald wir uns intensiver mit einer Sache beschäftigen wollen, wenn wir wenig oder keine Energie mobilisieren können … dann sprechen wir von Konzentrationsstörungen. Anhaltende Störung der Konzentration bringt unweigerlich Aufmerksamkeitsprobleme mit sich. Nicht nur Schülerinnen und Schüler sind von Konzentrationsstörungen betroffen, auch Erwachsene können erheblich darunter leiden.

 Konzentrationsprobleme lassen den Alltag zur Qual werden.

Für Schülerinnen und Schüler haben Konzentrationsstörungen fatale Folgen, weil sie schlichtweg vom aktuellen Schulstoff nichts mitbekommen. Das heißt, sie können gar nicht zeigen, was sie eigentlich leisten könnten. Leiden Erwachsene unter Problemen der Konzentration, sind auch hier die Folgen erheblich: Bei der Arbeit stellen sich häufiger Fehler und Unzulänglichkeiten ein. Sobald Kollegen oder Mitarbeiter das bemerken, entsteht ein Teufelskreis. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schwindet, die Motivation bei der Arbeit erstickt. Hält dieser Zustand an, wird der ganz normale Alltag zur Qual.

Die zunehmende Digitalisierung und der wachsende Medienkonsum im beruflichen und privaten Bereich unterstützen zudem innere Ruhelosigkeit und Anspannung. Auch das führt auf Dauer zu Konzentrationsstörungen in Schule und Beruf.

Unkonzentriertheit und Lustlosigkeit sind Folge, nicht Ursache des Problems.

 Jedes Problem hat seine eigene Vergangenheit und seine eigene Zukunft. Konzentrationsprobleme sind immer Bestandteil der individuellen Entwicklung. Die Vergangenheit hat das Problem aufgebaut, die Zukunft kann nun helfen, es zu lösen. Wenn wir bereit sind, in Zukunft etwas Neues zu probieren, dann müssen wir uns nicht länger von den Gewohnheiten der Vergangenheit treiben lassen. Was wir brauchen, ist die Bereitschaft, etwas ändern zu wollen. Und schon kann es losgehen.

Konzentration ist Verhalten. Und Verhalten lässt sich durch Training verbessern.

Auch wenn es zugegebenermaßen nicht ganz einfach ist, das eigene Verhalten zu verändern, es lohnt sich. Ganz wichtig ist: Lassen Sie sich von der Zukunft anziehen, anstatt von der Vergangenheit deprimiert zu werden. Und wer lernt, sich wieder besser zu konzentrieren, steigert darüber hinaus gleichzeitig seine Lernkompetenz.

Aus meiner Sicht gibt es mindestens fünf gute Gründe, warum es sich lohnt, das eigene Konzentrationsverhalten zu verbessern.

  1. Ich kann das Wesentliche leichter vom Unwesentlichen unterschieden.
  2. Ich schaffe in weniger Zeit mehr und verbessere meine Arbeitsergebnisse.
  3. Ich lerne leichter, verstehe Zusammenhänge schneller. Das stärkt mein Gedächtnis.
  4. Meine Ideen fließen leichter, Konversation macht mehr Spaß.
  5. Ich kann meine Ziele klarer fokussieren und erreichen.

 Die Fähigkeit zur Konzentration bedeutet immer ein Ankommen im Hier und Jetzt und wird damit zu einer echten Kraftquelle im Alltag. Das betrifft die Schule ebenso wie das Arbeitsleben.

Human Resources – oder: Konzentration ist die Basis.

 Wissen, Talent und Fähigkeiten der Mitarbeitenden sind für jedes Unternehmen ein entscheidender Faktor. Das ist seit langem bekannt. Dass Konzentration als eine der grundlegenden menschlichen Fähigkeiten dazugehört, ist bisher weniger bekannt. Konzentration wird einfach vorausgesetzt oder – bei Mangel an Konzentration – zum individuellen Problem erklärt. In vielen Unternehmen gibt es längst ein „Human Resources Management“ und dort macht es viel Sinn, sich dem Thema Konzentration gezielt zu widmen. Denn ohne Konzentration keine Motivation, kein Engagement, keine Freude bei der Arbeit. Konzentrierte Mitarbeiter sind motivierter und leisten mehr. Und Konzentration lässt sich trainieren. Man lässt ja auch die so genannten „Soft Skills“ trainieren … Und auch da geht es schlichtweg um Verhalten.

Konzentration ist keine reine Kopfsache.

Konzentration findet nicht nur im Kopf statt, sondern im ganzen Körper. Wenn mir zum Beispiel kalt ist oder zu heiß, kann ich mich ebenso wenig konzentrieren, wie bei Verspannungen oder Schmerzen. Das heißt, es ist wichtig, auf den Körper zu achten. Welche Bedürfnisse meldet er an?

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist ein „du“ und Sie stellen ihm eine Frage: „Lieber Körper, was muss ich tun, damit du dich mit mir wohler fühlst?“ Möglicherweise sendet der Körper schon hier einige wichtige Signale. Zum Beispiel der Wunsch nach Bewegung, der Abbau körperlicher Verspannung durch gezielte Maßnahmen, Lust auf eine bestimmte Musik oder, oder, oder …

Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit und Konzentration steigern möchten, helfen auch kleine Übungen: Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit und beschreiben detailliert, was Sie gerade tun oder sehen. Oder erinnern Sie sich möglichst detailreich an etwas, das Sie gesehen haben. Ihre Konzentration steigern Sie auch, wenn Sie in Bewegung – zum Beispiel beim Laufen – die Schritte zählen und gleichzeitig das Alphabet aufsagen: 1A, 2B, 3C usw. Diese kleinen Übungen helfen schon, die Konzentration zu verbessern. Gut ist natürlich, wenn Sie es regelmäßig tun.

Wenn Sie mehr wissen möchten zum Thema Konzentration, sich für eine Fortbildung oder interne Weiterbildung, für Coaching oder einen Vortrag interessieren, sprechen Sie mich einfach an. Denn gerade bei Verhaltensänderungen ist für die meisten Menschen professionelle Unterstützung und Feedback wichtig.

In diesem Sinne: Lernen bringt’s.

Monika Kollewijn-von Herz